Kit de Survie en territoire masculiniste

Pintozor Production nimmt ihr Publikum mit auf einen feministischen Audiowalk durch die Stadt. In «Kit de Survie en Territoire Masculiniste» geht es auf die Suche nach Überlebensstrategien für Frauen in diesem von Männern geplanten und gebauten Raum. Der Audiowalk wurde in Residenzen ko-kreativ mit der Urbanistin Carla Jaboyedoff erarbeitet und feierte im Januar 2021 in Genf am Théâtre du Grütli Premiere.

Das Projekt setzt sich mit den genderspezifischen Strukturen auseinander, die Frauen in ihrer Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum einschränken. Im feministischen Kampf gegen Gewalt an Frauen wechselt es die Perspektive und nimmt diejenige eines Antagonisten ein, verkörpert durch einen Incel (siehe unten). Im Audiowalk hört das Publikum eine Frauenstimme im inneren Dialog mit dem Incel. Dabei versetzt es sich in die Rolle des Incels und folgt einer fremden Frau, der Performerin, durch die Strassen. Der Walk beginnt und endet im Theater, wo ein Austausch über die Performance stattfindet.

Pintozor Production von Marion Thomas, Maxine Reys und Audrey Bersier aus Bussigny VD arbeitet mit ihren Projekten an den Schnittstellen von arts vivants, Zukunft, Umwelt und Interkonnektivität. In ihren Projekten produzieren sie multiperspektivische Narrative und versuchen die Ränder unserer Welt neu zu definieren und mit Träumen und Empathie zu durchziehen. 

Incel

Incels («involuntary celibate» > Englisch für unfreiwillig zölibatär lebende Person) sind junge heterosexuelle Männer, die sehr wenig oder gar nie Sex haben. Sie versammeln sich im Internet um eine gemeinsame Sache: den Frauenhass. Incels betrachten Frauen als hauptverantwortlich für ihren Zustand. Wiederholt wurden von ihnen Attentate verübt, wie jenes von Isla Vista (Kalifornien) im Jahr 2014.

Konzept, Dramaturgie, Text: Marion Thomas Konzept, Dramaturgie, Performance: Maxine Reys Konzept, Technik, Performance: Audrey Bersier Wissenschaftliche Mitarbeit: Carla Jaboyedoff Künstlerische Beratung: Yan Duyvendak Koproduktion: Théâtre du Grütli Unterstützt von: Bourse Geyser, Ernst Göner Stiftung, Pro Helvetia, m2act – Das Förder- und Netzwerkprojekt des Migros-Kulturprozent für die Darstellenden Künste

Bild: © Pintozor Productions